Auf der Kippe: Kommen oder nicht kommen?
Manchmal gibt es diese Momente auf Reisen, da stehst du an einer Weggabelung und alles, was du hast, ist ein Bauchgefühl. Kein Plan, keine Garantie, nur ein kleiner Funke tief in dir drin.
Esperance?
Viele sagten: „Lohnt sich nicht.“
Zu weit, zu unspektakulär, zu viel Straße für zu wenig Wow.
Aber dieses Gefühl, dieses leise Ziehen – wie eine unsichtbare Hand auf der Schulter – ließ mich nicht los.
Also fuhren wir.
Kilometer für Kilometer, durch karge Landschaften und endlosen Himmel.
Und dann, plötzlich: Esperance.
Ein kleines, verstecktes Juwel am Rand der Welt.
Vom ersten Atemzug an wussten wir: Hier sind wir richtig.
Der erste Eindruck: No Worries und nackte Füße
Esperance war, als hätte jemand einen ganzen Ort in einen riesigen Liegestuhl gepackt.
Die Menschen? Entspannt bis in die Zehenspitzen.
Hier rannte niemand, hier wurden Gespräche auf dem Bürgersteig geführt, während die Sonne langsam weiterzog.
Flipflops klatschten auf heißem Asphalt, Surfbretter standen lässig an Hauswänden gelehnt und irgendwo dudelte immer ein altes Radio leise vor sich hin.
Ein Ort, der dir wie ein alter Kumpel auf die Schulter klopft und sagt: „Chill, mate. Alles wird gut.“
Und genauso fühlten wir uns. Von der ersten Sekunde an – zu Hause.
Wo das Wasser wie ein Bumerang liegt
Der Name Esperance klingt schon wie ein Gedicht. Aber wusstest du, dass die Wudjari Noongar, die Ureinwohner dieser Gegend, ihr Land „Kepa Kurl“ nennen? Übersetzt heißt das: „Wo das Wasser wie ein Bumerang liegt.“
Und wenn du da stehst, barfuß im Sand, der Wind spielt mit deinen Haaren, das Licht glitzert auf den Wellen – dann weißt du, was sie meinten.
Die Küstenlinie schmiegt sich sanft an die Erde, zieht sich zurück, nur um wiederzukehren, wie ein treuer Freund, der niemals wirklich geht.
Hier passen Strand, Himmel und Herzschlag plötzlich zusammen wie lange vermisste Puzzleteile.

Mit dem Drahtesel durch das Paradies
Einer unserer besten Einfälle: Wir schnappten unsere Fahrräder und cruisten den Great Ocean Drive entlang.
Kilometerweite Magie – immer die salzige Brise im Gesicht, das Grollen des Ozeans im Ohr und diese Farben! Dann eine Landschaft, die einfach nicht aufhört, schöner zu werden.
Blau, Türkis, Weiß, Sandfarben – als hätte ein leicht beschwipster Künstler einfach alles auf die Leinwand geworfen. An jeder Biegung ein neuer Aussichtspunkt, der uns die Sprache verschlug.
Und das will bei uns echt was heißen.
Wenn es einen perfekten Moment gibt, dann vielleicht diesen:
Wir auf Fahrrädern, den Great Ocean Drive unter uns, der Wind im Rücken und diese Aussicht.






Ein See, der seine Farbe verlor
Natürlich machten wir auch einen Abstecher zum berühmten Pink Lake. Spoiler: Er ist nicht mehr pink.
Früher färbte eine kleine Alge das Wasser rosa, wie Zuckerwatte – heute ist der See einfach… na ja, seefarben.
Trotzdem war’s irgendwie schön. Wie ein alter Rockstar, der seine besten Tage hinter sich hat, aber noch immer Geschichten erzählen kann, bei denen man hängen bleibt.

Lucky Bay – Wo Kängurus Sonnenanbeter sind
Und dann – Cape Le Grand Nationalpark.
Ein Ort, der aussieht, als hätte Mutter Natur einmal tief durchgeatmet und ihr schönstes Lächeln hinterlassen.


Lucky Bay – der Name allein klingt schon nach einer Einladung zum Glücklichsein.
Der Sand so weiß, dass er blendet. Das Meer so türkis, dass man fast weinen möchte.
Und dann, als wär’s nicht schon kitschig genug: Kängurus. Am Strand. Beim Sonnen.
Ich meine – come on!
Chillen da einfach, als hätten sie’s erfunden. Nicht irgendwo versteckt, sondern mitten am Strand.
Ein Känguru gähnt, ein anderes kratzt sich träge am Ohr. Und wir? Wir stehen da, grinsen uns an und können’s kaum glauben.
Wie viel besser kann das Leben eigentlich noch werden?






Dankbarkeit auf zwei Rädern
Da standen wir also, irgendwo zwischen Sand und Himmel, zwischen Realität und Traum. Mit dem richtigen Menschen an der Seite, auf der richtigen Reise, im richtigen Leben.
Unsere Träume sind nicht länger Wunschzettel, die irgendwo verstauben.
Sie sind echt.
Sie rollen auf zwei Rädern der untergehenden Sonne entgegen.
Und wir rollen einfach mit.
Wow… was für eine Liebeserklärung….an die Natur… an das Leben…. an den Menschen an Deiner Seite
Liebe Patri, so eine tolle Beschreibung eurer wundervollen Naturerlebnissen. Man hat das Gefühl mit Euch mitzureisen. So schöne poetische Beschreibung. Immer wieder spannend deine Reiseerlebnisse zu lesen. Weiterhin so schöne Erlebnisse. Obwohl … schöner kann es gar nicht mehr werden…….
Alles Liebe Dagamr