Es gibt Orte auf dieser Welt, die scheinen dem hektischen Treiben des Alltags entrückt zu sein. Einer dieser Orte ist zweifelsohne die Insel Lembongan, eine kleine Insel vor der Küste von Bali, die nicht nur für ihre Schönheit, sondern auch für ihren entspannten und chilligen Vibe bekannt ist. Mike und ich haben 4 Nächte auf der Insel verbracht und sind von Nusa Penida mit dem Boot rübergefahren. Die Anreise von Nusa Penida aus war wirklich entspannt und dauerte nur 15 Minuten. Dieses Mal war die Überfahrt angenehm. Es gab keine Wellen und meiner Seekrankheit bot sich keine Möglichkeit auszubrechen. Ich konnte dem rauschenden Meer lauschen und die salzige Brise auf meiner Haut spüren und einfach nur genießen.

Mushroom Bay

Wir hatten unsere Unterkunft im chilligen und malerischen Ort Mushroom Bay gebucht, der uns sofort ein Gefühl von Ruhe und Gelassenheit vermittelt hat. Es gibt hier einige Restaurants und Cafés sowie Souvenirläden und wenn man hier entlang schlendert, begegnet man vielen Tauchern und entspannten Menschen. Die Unterwasserwelt am Mushroom Bay ist nämlich ein wahres Paradies für Meeresliebhaber. Die Insel ist ebenfalls gesegnet mit endlosen Stränden mit weißem, feinem Sand und türkisblauem Wasser.

Die Insel ist frei von großen Resorts und Hotelketten, was zu ihrem entspannten Ambiente beiträgt. Anstelle von Betonbauten findet man hier gemütliche Bungalows und kleine Gästehäuser, die sich harmonisch in die natürliche Umgebung einfügen. Die Einheimischen sind freundlich und gelassen, und wir haben uns recht schnell in den Rhythmus der Insel eingefunden. Zu dem chilligen Vibe trägt ebenfalls die geringe Einwohnerzahl von 5000 Menschen bei.

Algenanbau auf Nusa Lembongan

Was wir bei unserer Ankunft direkt bemerkt haben, waren die vielen Algengewässer; denn neben dem Tourismus und der Fischerei gehört der Algenanbau auf Lembongan zu den Haupteinnahmequellen der Inselbewohner. Dank des tropischen Klimas und des klaren Wassers sowie der Sonneneinstrahlung, schafft die Insel die perfekten Bedingungen für den Algenanbau. Die Einheimischen verkaufen Algen auf den lokalen Märkten und ziehen auf diese Weise gleichzeitig Touristen an, die lokale Produkte erwerben möchten.

Unser Gästehaus

Mit unserem familiengeführten Gästehaus hatten wir auch ziemlich viel Glück, denn neben dem Frühstück am Morgen, kochte die Mutter ebenfalls Mittag und Abendessen, egal wie spät es war. Sie hat ebenfalls Trips rund um die Insel organisiert sowie Scooter an Gäste verliehen. Wir hatten ein Allroundpaket mit allem, was das Herz begehrt, ohne es bewusst gebucht zu haben. In Indonesien ist es oftmals so, dass die Gastgeber sich um vieles kümmern und den Gästen alles bieten möchten, um ihnen eine angenehme und tolle Zeit bereiten zu können. Natürlich haben wir uns bei der Familie einen Scooter geliehen und sind über die kleine Insel gedüst.

Nusa Ceningan

Auf unserer Entdeckungstour über die Insel konnten wir es uns nicht nehmen lassen, die Insel Ceningan zu besuchen. Ein weiteres kleines Eiland, welches von Touristen noch nicht überlaufen ist und ebenfalls ein tropisches Highlight in Indonesien ist.

Eine kurze Brücke verbindet Nusa Lembongan und Nusa Ceningan. Wir sind mit dem Scooter über raue Hügel gefahren und konnten wunderschöne Aussichten bewundern. Es war bereits Mittags, als wir in Ceningan angekommen und einige Zeit bereits unterwegs waren. Unsere Mägen haben sich gemeldet und nach Essen geschrien. Ich hatte von einem schönen, kleinen Restaurant auf einem Hügel gelesen mit Sicht auf das Meer. Also sind wir hingefahren. Als wir auf dem Weg waren und zwischen Schotterwegen und spitzen Steinen gefahren sind, bemerkte Mike, dass wir einen platten Reifen hatten…schon wieder! Die zweite Reifenpanne innerhalb von 2 Monaten. Wieder einmal hatten wir ziemlich viel Glück, denn der Besitzer von dem kleinen Restaurant sagte uns, wir sollten erst einmal essen und er würde uns danach mit dem Reifen helfen. Also hat er uns nach dem Lunch seinen Scooter geliehen und ist mit unserem Scooter mit uns zu einer Werkstatt gefahren. Alleine hätten wir es nämlich nicht geschafft, denn zu Fuß hätten wir den restlichen Tag damit verbracht, in der Hitze den Scooter stundenlang zur Werkstatt zu schieben.

Zehn Minuten später war der Reifen wieder einwandfrei und wir konnten den restlichen Tag auf Nusa Ceningan genießen. Wir sind zu einer wunderschönen Bucht gefahren, mit puderweißem, weichem Sand und klarem Wasser. Mike und ich hatten fast den Strand für uns alleine…jedoch nur für kurze Zeit. Dann kam eine Gruppe mit Touristinnen an, die sich im Wasser genau vor uns gestellt und tausende Fotos geschossen haben und einfach nur laut und nervig waren…und mit ihnen auch die idyllische Ruhe dahin. Tja, shit happens. Aber Mike und ich haben es uns nicht nehmen lassen, am Strand zu chillen und den Surfern zuzuschauen sowie die Umgebung weiter zu genießen.

Devil’s Tear

Eingebettet auf der zauberhaften Insel Nusa Lembongan liegt Devil’s Tear – ein Ort voller rauer Energie. Dieses Naturwunder ist eine der Hauptattraktionen der Insel und fasziniert seine Besucher gleich auf Anhieb.

Devil’s Tear ist eine spektakuläre Klippe, die sich entlang der Südwestküste der Insel  erstreckt. Das Besondere an diesem Ort ist das Zusammenspiel von wilden Wellen und den felsigen Klippen. Wenn die Wellen mit Wucht auf die Klippen treffen, spritzt das Wasser in die Höhe und erzeugt eine beeindruckende Fontäne. Dieses Naturschauspiel ist nicht nur visuell beeindruckend, sondern auch akustisch fesselnd. Dieser Ort hat mir besonders viel Energie geschenkt und ich habe es sehr genossen, hier den Wellen zuzusehen und diese Atmosphäre auf mich wirken zu lassen.

Mike und ich haben diese vier Tage auf der kleinen Insel in sehr guter Erinnerung und möchten bald wieder für einen etwas längeren Zeitraum hin, um noch einmal richtig in die Umgebung eintauchen zu können.