Es ist 5:30 h am Morgen, man hört das Krähen der Hähne und langsam geht die Sonne auf – eine leichte Windbrise streift mein Gesicht und man kann die feuchte Luft bereits spüren.
Es riecht nach Rauch – Holzöfen werden angeheizt und ein Hund überquert die Straße.
Die Stadt wacht langsam auf und die Frauen hocken bereits auf dem Gehweg oder sitzen auf Bambushockern. Neben ihnen sieht man Körbe gefüllt mit Klebreis. Die Männer stehen am Straßenrand, aufrecht. Sie alle sind bereit für den Almosengang der Mönche, den sogenannten “TAK BAT”.


Die Mönche in Luang Prabang kommen im Gänsemarsch und barfuß in ihren orangefarbenen Gewändern die Straße entlang. Sie alle tragen einen Korb, um die Spenden der Einheimischen entgegenzunehmen. Es ist eine Ehre den Mönchen Reis zu spenden. Die gläubigen Buddhisten erhöhen dadurch ihre Chance auf eine Wiedergeburt. Es ist faszinierend und ein ganz besonderes Erlebnis für uns, hier dabei sein zu dürfen und diesem Ritual respektvoll und mit entsprechendem Abstand zuzuschauen. Leider vergessen dies viele Touristen hier.
Das Problem mit dem Tourismus
Die Touristen sind laut, stellen sich den Mönchen in den Weg, um Fotos zu machen, und stören sie bei ihrer Meditation bzw. dem religiösen Ritual. Solch ein Verhalten kann man nicht tolerieren und man sollte Respekt vor den jeweiligen Kulturen und Religionen haben, die man kennenlernt und sogar dabei sein darf. Oft sieht man auch neben den religiösen Buddhisten ebenfalls Touristen, die Spenden von den Einheimischen abkaufen, um selber den Mönchen Reis etc. in die Körbe zu legen. Ich weiß nicht genau, ob mir diese Art von Touristenattraktion gefällt, denn hier hat das morgendliche Ritual der Mönche und der Laoten mit Glauben zu tun und ist nicht dazu da, um Touristen zu bespaßen.

Hoffen wir, dass dies nicht komplett von den Touristen übernommen wird, sondern es weiterhin ein heiliges Ritual bleiben wird.
Verfasst im Mai 2023